Sorgenfrei leben

Es ist das wohl wichtigste Thema unserer heutigen Zeit, die sich in wenigen Jahren durch noch höheres Tempo und zunehmender Unkontrollierbarkeit in allen denkbaren Bereichen kennzeichnen wird. Spreche ich von Depression und angrenzenden Bereichen? Es ist sicher ein ganz großes Thema: Schätzungen zufolge sind 45% unserer Gesellschaft direkt von Depression betroffen und leiden 10% (die Dunkelziffer liegt bestimmt deutlich höher) an Süchten. Oder von der Beendigung aller Kriege, die millionenfach wertvolle und schöne junge und alte Menschen dahinraffen? Ständig hört man von neuen, schlimmen Kriegsherden, die unfassbare Not in massiver Weise auf Regionen „ausschüttet“: wie aktuell neben dem der in der Ukraine, Äthiopien, in Israel-Gaza nun neu im Ostkongo. Der Mensch sollte es besser wissen. Selbst Tiere handeln „vernünftiger“. Nein, davon spreche ich nicht.

Was sonst ist „das große Thema“ unserer heutigen Zeit: die Kontrolle der KI oder der Schutz aller digitaler Daten, die uns sonst angreifbar machen? Der Klimawandel? Die Verhinderung eines Rechts- oder Linksrucks in der Politik und einer eingeschlafenen Mitte? All das ist hier nicht gemeint.

Ich spreche von Sorgen. Sorgen starten Kriege, stürzen uns in Depression, kreieren Auswanderungsszenarien auf den Mars, treiben den zügellosen Egoismus an, der wiederum Auswirkung auf Börsen, Klima und die ganze Gesellschaft hat. Sorgen sind ein Thema, das wir als Einzelperson nur sehr schlecht bewältigen können, auch nur in Maßen mit den allerbesten Freunden und verlässlichsten Verwandten und Nächsten. Wenn bei dir als alleinerziehende Person dein 4 1/2-jähriges Kind den Sprachstand eines 2-Jährigen aufweist, oder wenn dein sportlicher Partner plötzlich durch einen Trampolinunfall gelähmt ist und nur noch im Rollstuhl umherfahren kann. Oder wenn du dein ganzes Leben schon das Gefühl hast, nicht gesehen, wahrgenommen oder geliebt zu werden? Dann sind das ganz subjektive Sorgen, die dringender erscheinen als alles andere um dich herum.

Bei mir sind es die Sorgen vor verschlossenen Türen, bzgl. Finanzen und der Kinder betreffend. Gute Ratschläge, Tipps und das ein oder andere gut gemeinte Wort, das helfen sollte, aber eher die gegenteilige Wirkung hatte, halfen da nie wirklich. Man fühlt sich in solchen Situationen alleine, hilfsbedürftig und möchte gesehen und verstanden werden. In so einer Situation gibt es nur einen, der wirklich helfen kann – und das ist Gott. Beim Thema Sorgen kann nur ein großer, starker, allmächtiger Gott helfen, der uns sieht und versteht. Wir dürfen vor ihm ehrlich sein und müssen es sogar, wenn wir wollen, dass es uns selbst gut geht.

Er sagt: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erfrischen.“ (Matth. 11,28). „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5,7).

Es geht um die Beziehung zu Gott, die voller Vertrauen ist. Es ist die Rede davon, die Sorgen auf Gott zu „werfen“. Nicht hinzurollen. Nicht sachte fragen: „Wenn du vielleicht willst, dann…“. Gott möchte Beziehung – mit jedem von uns. Die Beziehung zum himmlischen Vater ist das Wichtigste, was es auf dieser Erde gibt. In dieser können wir alle Sorgen auf Gott „werfen“ (damit wir sie nicht mehr zurückholen können). Sie sind dann bei ihm, er kümmert sich wie ein Rechtsanwalt – oder genauer: als unser Rechtsanwalt und als fähiger Vater um alles, was wir benötigen. Es ist nicht immer leicht und es ist oftmals ein Weg. Aber einer, den ich nie missen wollte. Wenn du nun von Gott liest, der dich als Sohn oder Tochter sieht, und du noch nicht den Schritt getan hast, dein Leben ihm anzuvertrauen – mit allem, dann tu das! Es gibt nichts besseres.

Wenn du dann deine Sorgen auf Gott geworfen hast, lass sie dort! Und warte, bis er eingreift. „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“ (Psalm 46,11). Gott ist kein Automat, den man nach Belieben anschmeißen kann. Er sehnt sich nach Beziehung nach uns. Manchmal habe ich von Menschen gehört: aber kann man ihm vertrauen? Warum lässt er das Leid in der Welt zu? Einfache Antwort: weil er diese Welt in unsere Hände gelegt hat (1.Mose 1,28). Es ist ein Vertrauensakt von ihm uns als Menschen gegenüber. Gott kann man komplett vertrauen, da er reine Güte, Liebe, Wahrheit und voller Leben und Macht ist. Die Beziehung macht´s und kein großes Kirchengebäude, das nur noch wenig gefüllt ist und in dem andere Dinge gelehrt werden als im großen Liebesbrief Gottes an uns (die Bibel).

In der Bibel finden wir einen liebevollen, mächtigen Gott, der sich herablässt, sogar mit Menschen zu ringen (Jakob), mit ihnen gewaltige Verträge zu machen (Abraham), schwere Sünden zu vergeben (David) und sogar seinen eigenen Sohn auf die Erde zu schicken, um von ihr getötet zu werden – um dann aber den größten Sieg über Böses und Leid zu erringen. Wenn wir diesem Gott unsere Sorgen geben (und sie dort lassen) – immer und immer wieder, dann ist das mit die größte Kraft, von der das Universum erfüllt werden kann: die Kraft des Glaubens. In aller Ehrlichkeit. Mit Vehemenz (Jesus schrie auch die Wellen an, bevor sie sich legten, oder Dämonen, bevor sie verschwanden, er war und ist sanft im Herzen aber oft liebevoll-wuchtig in seinen Worten) – wenn wir diese von ihm übernehmen, wenn es um Sorgen, Krankheit und Dämonen geht, die er durch uns austreiben möchte, dann wird es eine Welt geben, die Schritt für Schritt von Leid befreit wird. Fangen wir damit an, die Sorgen auf ihn zu werfen. Der schöne Nebeneffekt dabei: Wir spüren wieder, wer wir wirklich sind!