Ich hatte heute Nacht einen sehr interessanten Traum. Ich lauschte einer jungen Frau, wie sie aus einem Buch vorlas, von dem sie sehr inspiriert war. Ich spürte Wärme in meinem Bauch, Wohlgefühl und hielt ihr die Hand, was in mir ein weiteres, sehr inniges Gefühl von Vertrautheit hervorrief. Als ich weiter zuhörte, merkte ich, dass die junge Frau genau dieselbe Art, Denkweise, viel mehr als nur ihr Verhalten aufwies, wie ich es von meiner lieben Frau gewohnt war. Es WAR meine Frau. Sie hatte nur eine ganz andere Erscheinung auf den ersten Blick. Ihr Körper war anders, aber ich wusste, dass sie es war. Der Traum verstörte mich sehr, als ich aufwachte, doch je mehr ich darüber nachdachte, faszinierte er mich. Eine Person ist nicht nur Körper, das Wesen von ihr entstammt irgendwie einem „Dahinter“. Das Materielle, Physiologische ist nicht die Grundlage für die Persönlichkeit eines Menschen. Ganz unabhängig von der anfassbaren Erscheinung einer Person hat sie eine unfassbare Persönlichkeit, die sozusagen erst Leben in ein materialisiertes Gehäuse einer Person einhaucht.
Wir können die Persönlichkeit hinter der materiellen Erscheinung eines Menschen ERSPÜREN.
Die Psychologie versucht heute mit den Begriffen „Über-Ich“ oder Bewusstsein zu fassen, was über Körper und Seele hinausgeht. In großen Teilen der Gesellschaft hat man sich heute auf einen Dualismus aus Körper und Seele geeinigt – die Dimension „Geist“, man könnte es auch „Die Person dahinter“ nennen, fällt meist weg. Und doch brachten zuvor schon griechische Philosophen wie Platon und Aristoteles in der Antike den „Geist“ zur Sprache, was aber noch etwas undefiniert und folglich unklar formuliert wurde. Im Christentum wurde die Vorstellung von Geist zunehmend entwickelt (Augustinus von Hippo, 354-430 n. Chr.).
Und es macht total Sinn: in unserer hochtechnologisierten Welt mit KI dreht sich so viel um das Materielle: Einkommen, Besitz, Haus, Auto, Styling, Körpererscheinung. Nicht dass das alles irgendetwas Schlechtes wäre: es ist nur einfach nicht genug. Der Mensch ist viel mehr als nur seine äußere Erscheinung. Die meisten Ärzte konzentrieren sich bei der Behandlung der Gebrechen der Menschheit meist auf Physiologisches / Körperliches. Psychologen haben viel mit der Seele zu tun, machen sich aber oft auch auf die Suche nach „Weiterem“ (in deren jeweiligen Ausdrucksform). Viele Hochsensible spüren, dass es noch etwas „Spirituelles“ da draußen oder in uns geben muss. Die aktuell allgegenwärtige KI, die (wenn sie nicht gestoppt wird, doch Experten meinen, dafür ist es nun zu spät) zunehmend in Konkurrenz zum Menschen tritt, wird so etwas wie einen Geist, eine Identität oder eine Individualität (was so viel heißt wie „Unteilbarkeit“) nie aufweisen – weil sie auf Logik, Wissensfutter nach dem „Deep Learning“-Prinzip aufbaut, somit zunehmend stark auch eine Seele imitieren lernen wird. KI hat kein „Wesen“.
Einen Geist wird KI niemals hervorbringen. Es ist gerade jetzt wichtig, zu sehen, wie wichtig unser Geist ist, um uns über sie zu erheben!
Lassen wir den Geist weiterhin außen vor und nehmen den Mensch nur als Körper und Seele wahr, werden wir immer wieder in einer Art materiellen Denkens landen. Und in echte Konkurrenz zur KI treten. Die eigentliche Individualität eines Menschen, sein wahres Wesen nehmen wir dann nicht wahr. Natürlich lässt sich Seelisches bei Menschen nachvollziehen, aber der Geist ist noch viel mehr und viel tiefer. Ich denke auch, dass unser Geist nicht verändert werden kann, uns ganz einmalig macht, dass er aber gestärkt oder geschwächt werden kann. Ich komme zur tiefen Überzeugung, dass er nur durch wahre Liebe freigeschaltet werden kann. Und zu wahrer, unabhängiger und reiner Liebe ist kein einziger Mensch von sich aus fähig. Es gibt einen Schöpfer, der diese Welt mit tiefster Weisheit und höchster Intelligenz designt hat. Er schließt den Geist des Menschen durch Liebe und Güte auf, wodurch wir fähig werden, mit ihm in persönlicher Weise und erfüllend zu kommunizieren.
Mein heutiger Traum erinnert mich an folgende Bibelworte:
Lukas 24, 15-31 (Zusammenfassung): Jesus begegnet nach seiner Auferstehung zwei Jüngern, die nach Emmaus gingen. Er gesellt sich zu ihnen, unterhält sich mit ihnen, läuft den Weg gemeinsam mit ihnen. Erst als es schließlich dunkel wird und Jesus mit ihnen in ihr Haus eintritt, merken sie beim Essen, dass er es ist. Sie erkennen ihn an seinem Wesen (in diesem Fall einer typischen Handlung).
Dies zeigt, dass die äußere Erscheinung nicht dazu geführt hat, zu erkennen, dass sie sich mit Jesus unterhalten. Er kann in dieser oder jener menschlichen Erscheinung auftreten – doch sein Geist, sein lebendiges Wesen ist davon unabhängig. Sie ist keine Folge des körperlichen Daseins, sondern das Eigentliche, das Besondere, die Persönlichkeit. Man könnte auch sagen, es handelt sich hier um die eigentliche Person Jesu. Sein Geist spielt hier die besondere Rolle.
Matthäus 22,30 (O-Ton Jesus): „Denn nach der Auferstehung heiratet man nicht, noch wird man geheiratet, sondern DIE MENSCHEN SIND WIE ENGEL IM HIMMEL.“ (Die Engel sind im „Normalfall“ körperlos, geistig oder geistlich eben).
Und dann wiederum „in anderer Richtung“ (die sonst meist „körperlosen“ Engel weisen einen solchen auf): „Vergesst nicht, Gastfreundschaft zu üben! Denn auf diese Weise haben einige, ohne es zu wissen, Engel bei sich aufgenommen.“ (Hebräer 13,1-2)
Es ist also gut, einmal Geist, Seele und Körper getrennt voneinander zu betrachten, um Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Und dennoch gehören sie hier auf dieser Erde zusammen. Sie sind untrennbar – in-dividuell, miteinander verwoben. Wenn die Seele leidet, hinterlässt das oft Auswirkungen im Körperlichen. Wird der Körper verletzt oder auch gestärkt, hat es unweigerlich zur Folge, dass die Seele daran spürbar Anteil nimmt. Und wird der Geist (oder auch das lebendige Wesen) einer Person gestärkt, reagieren darauf Seele und Körper.
Welchen Gewinn haben wir also von der Erkenntnis durch diesen z.T. verstörenden Traum, den ich heute hatte, für unser Zusammensein, auch mit Blick auf unsere ganze Gesellschaft? Wenn unser Geist gestärkt und durch Liebe „freigeschaltet“ wird, können wir:
- Mit Gott kommunizieren
- Unser eigentliches Wesen untereinander viel deutlicher wahrnehmen
- Unsere Seele und Körper gesund entwickeln / stärken
- Uns von KI, die immer umfassender auf unser Leben zugreifen möchte, klar absetzen
- Untereinander liebevoller umgehen und von Egoismus befreit werden, denn:
Durch den Geist kann die Liebe Gottes, der so viel größer und fähiger ist als alle Menschen und das Universum zusammen, ungehindert zu uns fließen, unsere Seele erneuern und Licht in alle Bereiche unseres Lebens bringen. Licht, Heilung, Liebe und Wahrheit werden in diesem Moment eins.
Viel Spaß beim Nachdenken (ich hatte gerade mit meiner Frau bei einer Tasse Kaffee eine längere Diskussion zum Thema, die zeigt, wie groß das Thema eigentlich ist)! Dass die Seele für die Persönlichkeit äußerst wichtig ist, steht außer Frage. Wie weit sie durch den Geist geprägt wird, müssen wir hier an dieser Stelle erst mal offen lassen.😊